EFT bei Essstörungen mit Klopfsequenz-Video

Essstörungen sind eine therapeutische Herausforderung

Essstörungen sind ein schwieriges Gebiet in der therapeutischen Behandlung. Die Erfolgsquoten sind gerade in diesem Bereich niedrig. Vor allem bei Anorexie und Bulemie.

Das Problem ist, dass Nahrung nicht irgendeine Substanz ist, auf die man verzichten könnte, wie z.B. auf Alkohol, Drogen oder Medikamente. Nahrung ist überlebenswichtig. Jeder Mensch muss essen um zu leben. Wir setzen uns mit der Substanz „Nahrung“ ein ganzes Leben lang auseinander.

Sieht man die Nahrungsaufnahme als orale Befriedigung, wird klar, welches Feld sich dem Menschen öffnet, indem er Essen als Ersatzbefriedigung für zahllose unbefriedigte Emotionen einsetzt. Im Fall der Anorexie, in der die Nahrung verweigert wird oder im selbst herbeigeführten Erbrechen in der Bulemie kann der Versuch erkannt werden, statt der negativen Gefühle, die Nahrungsaufnahme zu kontrollieren. Negative Gefühle können nicht bezwungen werden, so wird der Hunger bezwungen und es entsteht ein Gefühl der Selbstkontrolle.

Der Umgang mit Gefühlen wird durch den Umgang mit Nahrung ersetzt , wobei die negativen Gefühle oft nicht im Bewusstsein liegen.

Essen ist ein vielschichtiger Vorgang

  • Ihr Essverhalten wurde zunächst durch Ihre Eltern geprägt. Wie war das Essverhalten Ihrer Eltern? Wurde zu viel oder zu wenig gegessen? Gab es gemeinsame Mahlzeiten oder hatte Essen keinen Stellenwert? Wurde gekocht, saßen Sie gemeinsam am Tisch oder sah eine Mahlzeit so aus, dass jeder mit einem Stück Brot in der Hand irgendwo im Haus herumging?
  • Oder war die Mahlzeit die einzig gemeinsame, einigermaßen harmonische Zeit am Tag? War der gefüllte Teller der einzige Liebesbeweis, ein Zeichen der Aufmerksamkeit, die Sie außerhalb der Mahlzeiten sehr vermissten? Hier wird ganz klar Essverhalten geprägt.
  • Dann sind da noch eine Vielzahl von äußeren Einflüssen. Standards wie „Zucker macht dick“, „Von Fett kriegt man Schlaganfälle“, „Milch macht stark“. Und natürlich die täglichen Mantras:“Obst ist gespritzt“, „Salat ist voller Pestizide“, „Keime und Bakterien in Eiern, etc.“ und als würde das nicht reichen, gibt es Gammelfleischskandale und Tierquälerei.
  • Die immer neuen Enthüllungen auf dem Lebensmittelmarkt nehmen kein Ende. Es ist kein Wunder, wenn der Mensch sich dem „Essen“ voller Misstrauen und nicht zuletzt Ekel zuwendet. So entscheiden wir täglich zwischen Hungergefühl und erschreckenden Informationen. Gibt es noch ein Lebensmittel ohne Skandal?

Egal, ob Sie Liebe und Aufmerksamkeit versuchen zu essen oder voller Angst, Ekel und Misstrauen Nahrung aufnehmen, es wird Ihnen nicht gut bekommen. Vielleicht in Form von Übergewicht, Magen-und Darmbeschwerden oder Allergien und Unverträglichkeiten.

Dr. Silvia Hartmann, die EFT-Verfahren teilweise sehr kreativ verändert hat, bietet eine stimmige Lösung für das Problem Essstörung. Vor den eigentlichen Auslösern der Essstörung, die ja oft sehr drastisch sind, von einer lieblosen Kindheit, Verlustängste, Identifikationsprobleme mit der eigenen Geschlechterrolle, Angst-und Zwangsstörungen bis hin zu Gewalt-und Missbrauchserleben, wird die Nahrung neutralisiert.

Vorrangig wird die Neutralisation des Begriffs „Nahrung“ behandelt.

Das bedeutet im Fall des Übergewichts, dass nicht aus Lust und nicht aus Frust gegessen werden muss. Die Nahrung wird nicht mehr als Ersatz für Gefühle missbraucht. Nahrung ist neutral. 

Im Fall der Anorexie, der Nahrungsverweigerung, muss die Nahrung nicht mehr zwanghaft kontrolliert werden. Da auch hier, die schlechten Gefühle von der Nahrung getrennt werden, denn Nahrung ist neutral.

Nahrung ist neutral, d.h., sie ist zur Versorgung des Körpers und seiner Funktionen bestimmt, nicht zum unbewussten Ausagieren schlechter Gefühle.

Erfahrungen aus der Praxis

Klienten, bei denen ich diese Neutralisation angewendet habe, berichten, dass sie Lebensmittel anders betrachten. Der Blick auf das Lebensmittel hat sich verändert. Weiter ergab sich eine Stabilität und ein Gefühl der Eigenkontrolle im Störungsbereich. Ich kann die Wirkung dieses Ansatzes von Silvia Hartmann nur bestätigen.

*Hinweis: Meine Version von EFT entspricht nicht dem neuen Official/Optimal EFT nach Gary Craig.*

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Essen aus energetischer Sicht

Auch Menschen ohne Essstörung können von der Neutralisation des Begriffs „Nahrung“ profitieren, da wir alle durch „alte Weisheiten“ konditioniert sind, durch Werbung manipuliert und durch Lebensmittelskandale angewidert sind. Neutralisieren wir diese fragwürdigen Vorgaben, könnten wir mit dem Thema Lebensmittel frei und nach eigenem Gefühl umgehen. In der Regel weiß ein Mensch sehr gut, was ihm bekommt.

Die EFT kommt aus der Energetischen Psychologie, es geht um Energie, um unseren Energiekörper. Ist unser Energiekörper gut versorgt, muss er sich nicht einer Essstörung bedienen.

Am Ende noch eine Empfehlung, die sehr einfach klingt. Aber nach meiner eigenen Lebenserfahrung sind die wichtigen Dinge immer einfach.

Bereiten Sie Ihre Mahlzeit mit Liebe zu, es würde schon Ihre Aufmerksamkeit genügen. Und wenn es nur ein belegtes Brot ist. Oder waschen Sie die Tomate, die Sie gleich verzehren werden, mit Liebe/Aufmerksamkeit. Kochen Sie für sich eine Mahlzeit, keine raffinierte, sondern eine einfache. Nehmen Sie sich die Zeit, und wenn Sie es nicht täglich schaffen, dann eben alle zwei oder drei Tage. Diese Mahlzeit, das Brot und die Tomate werden Ihnen wunderbar bekommen. Sie werden Ihren physischen und energetischen Körper optimal versorgen.

Und sollten Sie vor einem Lebensmittel stehen, dass in Ihnen Misstrauen oder sogar Ekel auslöst, dann essen Sie es einfach nicht. Auch auf die Gefahr hin, unhöflich oder seltsam zu wirken. Bedenken Sie, dass Essen ein sehr viel intimerer Vorgang ist, als Geschlechtsverkehr. 

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7 Antworten

  1. Liebe Fr. Baumann
    bin durch Zufall auf Ihre Seite gestossen, Ihre Herangehensweise gefällt mir gut. Sie wirken kompetent und klar. Ich habe mir mit Interesse den ganzen Film angesehen und auch die Website angesehen.
    Danke für Ihre Arbeit, die sie (auch auf youtube) teilen und weitergeben.
    liebe Grüsse Martha

    1. Liebe Frau Steinemann,
      Es gibt sehr viele Menschen, die große Last mit sich tragen.
      In der Praxis darf ich erleben, dass dieser Zustand nicht lebenslang dauern muss. In meinen
      Videos und Artikel versuche ich das zu transportieren.
      Vielen Dank für Ihr Lob, wünsche Ihnen alles Gute! LG Bettina Baumann

  2. Hallo Frau Baumann,ich habe gesucht und sie gefunden,meine Mutter starb vor 8 Tagen,seitdem habe ich Ängste alleine zu schlafen-ich kenne das auch aus meiner Kindheit.Ich habe ihre EFT Klopfsequenzen bei Angst entdeckt -und gemacht.Ich fühle mich schon besser.Nun meine Frage;gibt es eine Klopfrunde für Trauerarbeit?Ich finde ihre Webseite klasse und es macht mir Mut,diese alten Ängste loszulassen.Ganz herzlichen Dank!Heike Runge

    1. Hallo Frau Runge,
      zunächst mal mein herzliches Beileid zu dem Trauerfall. Wenn Ihnen die Sequenz gegen Ängste gut tut, klopfen Sie sie immer wieder. Sie können auch EFT bei Unsicherheit oder bei Verstimmung klopfen.
      Für einen Trauerfall habe ich keine Sequenz parat, da es günstiger wäre, welchen Aspekt des Verlustes Sie am meisten betrauern. Das ist individuell sehr unterschiedlich.Jeder Mensch trauert anders. EFT funktioniert am besten, wenn präzise benannt wird.
      Wenn Sie sich in erster Linie „traurig“ fühlen, wäre vielleicht „EFT bei Traurigkeit“ für Sie hilfreich. Können Sie Ihr Gefühl konkret benennen?
      Liebe Grüße
      Bettina Baumann

  3. Danke für Deinen Kommentar und Deine Überzeugung! EFT ist für mich das Mittel der Wahl und die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt.
    Liebe Grüße Bettina

  4. Hallo liebe Bettina,

    ich bin so glücklich diese Seite gefunden zu haben. Ich leide seit einem Jahr an einer Essstörung und kenne das Klopfen schon seit einiger Zeit, aber irgendwie hing ich immer in der Luft und fand nicht die richtigen Sätze, etc.
    Mit ihrer Hilfe fühle ich mich nach nur ein paar Tagen schon sehr viel sicherer. Ich glaube endlich etwas gefunden zu haben, das mich stark macht und mir hilft. Danke vielmals.
    Ich nehme noch den Satz. Obwohl ich süchtig nach Essen bin, mag ich mich. in das Klopfprogramm. Ich klopfe dann, ich lasse alle gefühle und erlebnisse die mich immer wieder zum unkontrollieren essen zwingen, gehen und los, etc

    Ich klopfe jetzt sehr intensiv, aber mein Gefühl ist einfach viel positiver, diese Hilflosigkeit ist verschwunden. Ich bin bereit gesund zu werden. Dank ihrer Hilfe.

    liebe Grüße Lisi

    1. Liebe Lisi,
      es ist wunderbar, wenn Sie mit Hilfe meines Videos/Artikel den Zugang zur Lösung Ihres Problems gefunden haben. Klopfen Sie weiter, hören Sie nicht zu früh auf, das ist wichtig! Wenn Sie die schlechten Gefühle, die Ihr ungesundes Essverhalten auslösen, bearbeiten, kann ich Ihnen nur sagen: seien Sie ehrlich zu sich selbst! „Ich bin es mir wert, ehrlich zu mir zu sein!“ Benennen Sie auch Ihre Gefühle von Unsicherheit und setzen Sie immer wieder am Schlüsselbeinpunkt Aussagen wie: Meine innere Sicherheit wächst. Ich bin in Sicherheit. Ich bin stabil, meine Stimmung ist stabil. Hier sichern Sie sich selbst!
      Ich wünsche Ihnen eine gute und intensive Arbeit mit sich selbst und, natürlich, Erfolg.
      Liebe Grüße Bettina

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