Eine wissenschaftliche Erklärung für die Wirkung von EFT gibt es nicht. Dafür um so mehr evidenzbasierte Studien. Der Entwickler Gary Craig hat mit Kriegsveteranen unzählige erfolgreiche Sitzungen durchgeführt und dokumentiert. In den USA ist damit EFT zu einer anerkannten Therapiemethode geworden. Bei uns nicht. EFT wird der energetischen Psychologie zugeordnet.
Allerdings gibt es auch keine wissenschaftlich anerkannten Beleg für die Wirkung der Hypnose.
Die Grundannahme für die Wirkung von EFT, die aus der Traditionell Chinesischen Medizin entwickelt wurde, lautet:
Jedes Symptom entsteht aus der Blockade eines oder mehrerer Meridiane. Körperlich und psychisch.
EFT Emotional Freedom Techniques. Es geht um emotionale Freiheit. Stellen Sie sich vor, sie könnten jederzeit selbst bestimmen wie Sie sich fühlen wollen.
Es gibt aber noch weitere Ansätze, die eine Erklärung für die positive Wirkung liefern:
Durch den geringen Hautwiderstand der Klopfpunkte, erreichen wir das Limbische System im Gehirn, auf den der rationale Verstand keinen Zugriff hat. Dahin kann man nicht denken. Das Limbische System reguliert u.a. das Verhalten zu Schlaf, Appetit, Sex, den Umgang mit Ängsten und Stimmungen.
Ein praktisches Beispiel, Du liegst im Bett und möchtest schlafen, du denkst „ich will schlafen“, aber du kannst nicht einschlafen. Deinem Verstand, der den Schlaf durch Gedanken nicht herbeidenken kann, bleibt lediglich übrig, nach Gründen zu suchen, warum du nicht schlafen kannst. „Es ist zu warm, zu laut, der letzte Kaffee….“.
EFT ermöglicht einen Zugriff auf die „Schaltzentrale“, dort wo das negative Gefühl entsteht und das ist wohl der Grund warum gewünschte Veränderungen so rasch passieren können. Die Klopfakupressur macht es möglich, das richtige Signal an die richtige Stelle zu senden.
In der Praxis erlebe ich öfters den Effekt, dass der Verstand zunächst sauer reagiert, weil er feststellt, dass während der Anwendung von EFT etwas passiert, dass er nicht kontrollieren kann. Das ist er nicht gewohnt. In der Regel beruhigt er sich schnell, sobald Entspannung in Körper und Gedanken kommt.
Unabhängig vom Thema, das bearbeitet wird, wirkt die Klopfakupressur sehr beruhigend, entspannt Körper und Muskulatur, das vegetative Nervensystem, die Atmung beruhigt und vertieft sich, das hyperaktive Gedankenkarussell verliert an Geschwindigkeit.
EFT ist ein Musterunterbrecher „Pattern Interrupt“
Egal, welche Emotion bearbeitet wird,
seien es Ängste, Panik, Schuldgefühle, Schock und Schrecken, wie sie traumatische Ereignisse aufwerfen oder Selbstzweifel, Frustration und Resignation….
sie werden mit der Zeit ein emotionales und gedankliches Muster, das der Mensch verinnerlicht. Diese Muster werden durch die Stimulation der vorgegebenen Punkte unterbrochen. Wenn ich „Frustration“ klopfe und sie „los und gehen lasse“, wird das Muster unterbrochen und sei es zunächst nur für einige Momente.
Aber diese Momente haben großes Potential! Es zeigt dem Menschen, dass er in der Lage ist, seine Muster zu unterbrechen und spürt eine regelrechte Befreiung. Es gibt ihm das Gefühl, in seinem Leben wieder selbst wirksam zu sein und einen Vorgeschmack darauf, wie sich sein Leben ohne das destruktive Muster anfühlen wird. Ein Motivationskick. Jeder möchte mehr davon.
Leonard Cohen
A crack where the light gets in
Es wird solange gearbeitet, bis das Ergebnis stabil ist und/oder im besten Fall, eine Erkenntnis eintritt.
Nach dem Loslassen der negativen Gefühle entsteht, bildlich gesprochen, ein Vakuum im Organismus des Menschen, dieses wird umgehend genutzt um positive, stabilisierende Gefühle zu installieren. Würde das Vakuum stehengelassen, würde der Mensch dort mit der Zeit wieder „das Altbekannte“ lagern.
Das Loslassen des Negativen und Installation des Positiven sind ein fließender Prozess, in dem die Inhalte, entsprechend dem Wesen, Konstitution und Gefühl des Klienten/in, verarbeitet werden müssen. Dem Wesen fremde Inhalte werden nicht internalisiert/verinnerlicht.
EFT balanciert das Energiesystem, gleicht Überschuss und Mangelzustände aus. So wie depressive Symptome einen Energiemangel ausdrücken, sind Ängste, aber auch Entzündungen im Körper ein Überschuss an Energie.
Die Wirkung der Klopfakupressur muss erfahren werden
Jemand kann alles über einen Apfel und seine Inhaltsstoffe lesen und beschreiben und so nie erfahren, wie der Apfel schmeckt. So ist es auch mit der Klopfakupressur. Um die Wirkung erfahren, muss die Methode angewendet werden. Die Methode ist praxisnah und schnell umsetzbar. Die Anwendung ist einfach zu erlernen und kann zur Selbsthilfe angewandt werden.
Die Behandlung von schwereren Störungen und Traumata sollte in Begleitung kompetenter Unterstützung erfolgen.
Die Wahl der Punkte überlasse ich gerne den Klienten. Ich selbst bevorzuge Kurzformen. In meiner Erfahrung sind es nicht die Anzahl der Punkte, die das beste Ergebnis liefern. Das Zielen auf die Emotion ist ein entscheidender Faktor für ein gutes Resultat. Der Angst, Enttäuschung, Wut, Groll, Verbitterung im Moment der Bearbeitung die Bühne zu geben, lässt die Werte sinken.
Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Varianten von EFT, manche reduzieren den Prozess, andere fügen ihm etwas zu oder entwerfen Bearbeitungsprotokolle. Erweitern ihn um meditative und/oder spirituelle Module. Die Stimulation der Punkte bleibt dennoch die gleiche und natürlich die Intension, der Fokus, das Problem unter der Lupe, das alle Aufmerksamkeit erfährt. Die Absicht und die Aufmerksamkeit im Prozess sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Sitzung. (Quantenphysik, der Einfluss des Beobachters)
Einschränkungen und Beobachtungen
Die Einsatzgebiete der Klopfakupressur sind beinahe unbeschränkt. Menschen, die unter Psychosen leiden, sollten sie jedoch nicht anwenden.
In der Praxis stelle ich fest, dass Menschen mit Zwangsstörungen weniger oder zeitversetzt auf EFT reagieren. Vermutlich liegt es daran, dass diese Menschen überwiegend im Kopf sind und wenig Zugang zu ihren Gefühlen haben. Das E in EFT steht für Emotion und genau hier zeigt die Methode ihre Stärke.
EFT ist eine aufdeckende Methode
Menschen, die es gewohnt sind, mit ihren Inhalten sehr unbewusst umzugehen, sind mit der EFT oft zunächst überfordert. Der EFT Prozess gleicht dem zügigen Schälen einer Zwiebel. Was für den einen gewinnbringende Erkenntnisse offenbart, kann für den anderen erschreckend sein. In beiden Fällen ist es die innere Wahrheit.
Für diese Menschen ist eine sanfte und verlangsamte Vorgehensweise wichtig. Am besten mit professioneller Begleitung. Samthandschuhe angezogen und kleine Schritte machen, sich dem Tempo des Klienten anpassen.
