Ablauf einer EFT (Klopfakupressur) Sitzung -nice to know-

Für viele Menschen ist EFT noch immer Neuland, eine Methode, die sich von anderen Methoden stark unterscheidet. Tatsächlich ist der Vorgang einer EFT Sitzung anders gestaltet, als eine Sitzung z.B. der Verhaltenstherapie, Analytischen Therapie oder reinen Gesprächstherapie.

Es ist mir eine große Freude festzustellen, dass neue Klienten immer häufiger explizit nach Anwendern von EFT (Klopfakupressur) suchen. Die Methode tritt zunehmend aus dem Schatten und verliert seltsam verdrehte Anhaftungen. EFT wurde aus der Meridianlehre der Traditionell Chinesischen Medizin entwickelt und der energetischen Psychologie zugeordnet. Und immer, wenn der Begriff „Energie“ ins Spiel kommt, wird es schwammig und nebulös.

Dabei ist EFT eine durch und durch pragmatische und gut strukturierte Methode. Es war wohl der entscheidende Faktor, warum ich mich 2010 dafür entschieden habe. EFT entspricht meiner pragmatischen Natur.

Das Ziel erkennen, festlegen und möglichst auf kürzestem Weg dorthin gelangen.

Deshalb wird keine lange Anamnese erstellt, die wichtigen Faktoren werden im Gespräch erfasst. Hier fließen die grundlegenden Erkenntnisse der Kognitiven Verhaltenstherapie ein. Oft ist es ein Ordnen und Sortieren von Gedanken und Gefühlen. Unsere Kultur favorisiert Gedanken und ignoriert Gefühle.

Das „E“ in EFT steht für Emotion. Es geht um emotionale Freiheit.

Welche Emotion, welches nagende, störende Gefühl steht gerade im Vordergrund?

Oft sind es Gefühle wie Angst, Versagensangst oder Stress und Ärger oder Traurigkeit und Schwere. Wir nehmen das Gefühl, das gerade da ist, für den Klienten/in deutlich spürbar ist. So liefert die Klopfakupressur die besten Resultate.

Wir formulieren den Einstieg so präzise als möglich. Dann stelle ich die Frage: „wo im Körper sitzt das Gefühl (der Angst, Ärger, Traurigkeit..)? Klienten ohne EFT Erfahrung wirken im ersten Moment ratlos, können aber Sekunden später das Gefühl im Körper lokalisieren. Jeder Mensch ist intuitiv, ist sich dessen nur wenig bewusst.

Ein guter Einstieg in den Prozess, ist das Gefühl, den Ort der Speicherung im Körper und gedanklichen Auslöser zu benennen.

„Auch wenn ich traurig bin und glaube, das wird sich niemals ändern und die Traurigkeit schwer auf meinen Schulter liegt,…“

Die Frage nach der Skalierung, wie groß ist die Traurigkeit zwischen 0 und 10, gibt mir Orientierung im Fortlauf der Sitzung und dem Klienten/in eine Referenz an der sie/er abgleichen kann.

Die negativen Gefühle sinken in der Regel zügig, es kann aber auch vorkommen, dass sich die Traurigkeit verwandelt, aus der Traurigkeit eine Wut wird. Dann gehen wir mit der Wut weiter. Nicht selten verwandelt sich die Wut nach wenigen Runden in eine Hilflosigkeit. (Das ist nur ein Beispiel zur bildlichen Vorstellung)

Nach jeder Runde frage ich den Klienten/in ab, was ist noch da, was hat sich verändert? Sind wir noch beim richtigen Gefühl? Hat sich das Gefühl im Körper verändert?

Stellt sich Erleichterung ein, fühlt sich der Körper entlastet, ist das Gedankenkreisen befriedet, ankern und verstärken wir die positiven Gefühle und Empfindungen. Wir nehmen die guten Gefühle mit in die Endrunde und intensivieren sie durch einen kurzen Visualisierungs-und Entspannungsteil.

Das ist nur eine Variante der Vorgehensweise, ich richte mich nach dem Innenleben des Klienten/in und seiner Belastbarkeit.

Es gibt auch die Möglichkeit, sich vorrangig dem Körper zu widmen, der Körper drückt eine Belastung deutlicher aus als die gedanklichen Konstrukte, die der Kopf bildet. Diese abstrakte Vorgehensweise ist sehr spannend und stärkt die Körperwahrnehmung.

Für die Auflösung von traumatischen Erlebnissen bietet sich der Prozess des Matrix Reimprint an. Eine schonende und dissoziierte Arbeit.

EFT ist ein robuster, stabiler und transparenter Prozess, der empathisch und effektiv zugleich ist.

Es ist schwer zu sagen, wie viele Sitzungen notwendig sind um ein Problem zu lösen. Das liegt vor allem an der Schwere des Problems. So ist eine Lebenskrise eine andere Ausgangslage als eine lange bestehende Panikstörung. Eine Prüfungsangst leichter zu bewältigen als eine generalisierte Angststörung.

Grundsätzlich sind die Einsatzgebiete für die Methode beinahe unbegrenzt. Bei Wahnstörungen und Paranoia oder Schizophrenie ist EFT kontraindiziert.