Seltsames Zeitempfinden, lückenhafte Erinnerung und Schusseligkeit

Viele Menschen, mich eingeschlossen, haben in den letzten Monaten den Eindruck, dass ihr Zeitgefühl seltsam verändert und verzerrt ist. Die Zeit vergeht manchmal sehr schnell und dann wieder sehr verlangsamt. Und der Rückblick auf vergangene Tage erscheint lückenhaft und verschwommen.

Dieser Zustand ist recht verwirrend, waren wir doch in die Zeit und die Erinnerung an alles, was wir getan oder erlebt haben, sehr stark eingebunden.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass wir stärker über Gefühle, als über Gedanken unser Leben wahrnehmen und die Erinnerung im Gehirn abspeichern.

Durch die Kontaktbeschränkungen hat sich unser emotionales Leben extrem verändert. Unser Berufsleben läuft routiniert ab und damit weniger emotional, abgesehen von Ärger oder Stress, die ja auch Gefühle sind. Doch sind Ärger und Stress in unserer Gesellschaft so selbstverständlich, dass man sie als allgegenwärtig toleriert und akzeptiert.

Das soziale Leben ist der Bereich des Menschen in dem er seine Gefühle lebt, Gespräche und seien es ganz banale, entlasten und bereichern unsere mentale Welt und gestalten immer neue Gefühlsfacetten. Das Lachen mit Freunden, die gemeinsame Begeisterung für einen Sport oder ein Hobby liefern positive Impulse. Das vertraute Gespräch mit einem besten Freund/Freundin gibt uns gefühlte Sicherheit und Akzeptanz für unser Dasein.

Genau das sind die Gefühle und Wahrnehmungen, die das Gehirn memoriert und wir derzeit entbehren müssen.

Viele Menschen bezeichnen ihre soziale Struktur derzeit als eingebrochen.

TV und Streaming sind kein Ersatz dafür. Im Konsum der medialen Unterhaltung werden lediglich unsere Gedanken gelenkt, der eigene Gedankenfluss ebbt ab und wir erleben ein farbloses Empfinden von Gefühlen. Was sollten wir da abspeichern? Woran sollten wir uns erinnern?

Die Versuchung ist groß, die fehlenden zwischenmenschlichen Kontakte durch die sich penetrant aufdrängenden Medien zu ersetzen, auch ich kämpfe mit mir! Beschränken sie den hypnotisch wirkenden Konsum, ihr Gehirn wird es Ihnen danken.

In weiterer Konsequenz stellt der Pünktliche fest, dass er unpünktlich wird und der, der niemals etwas vergaß, plötzlich vergisst. Man könnte es eine gewisse Schusseligkeit nennen, die sich breit macht. Wahrlich harte Zeiten für Perfektionisten!

Hinter all dem könnte der in vielen Kreisen thematisierte Transformationsprozess stehen, in dem sich unser Planet befindet. Im mehrdimensionalen Raum kommen sich offensichtlich zwei Zeitlinien sehr nahe, die dieses Phänomen erklären könnten.

Wir erleben diese Ausnahmesituation kollektiv, d.h. nicht als einzelnes Land, machen Sie sich das bewusst. Daher steht es an, sich selbst gut und weniger streng zu behandeln. Seien Sie achtsam und lassen Sie los! Es ist ein LOSLASSPROZESS!

Ich wünsche Ihnen und uns allen Kraft und Durchhaltevermögen.

Lösungsorientiert-Energetisch-Spirituell