Entscheidungen-die tägliche Qual der Wahl

Hier lese ich Dir den Artikel vor, Dauer ca. 5 min.

Jeden Tag werden wir in Entscheidungen gezwungen. Werden genötigt uns zu entscheiden und seien es nur in kleinsten Angelegenheiten. Die Notwendigkeit der Entscheidung gibt Druck und dieser Druck kann qualvoll und überaus erschöpfend sein.

Betrachten wir doch mal den Weg der Entscheidung mal genauer.

Wir leben in einer Zeit, in der „richtig“ und „falsch“ nicht mehr so präzise und gradlinig zu benennen sind als früher. Sicher hast auch Du schon festgestellt, dass das, was gestern als richtig galt, heute falsch ist. Oder dass, das, was vor einer Stunde gut war, in der nächsten Stunde keinen Sinn mehr macht.

Die zwei Schubladen „richtig“ und „falsch“ aus denen Du dich jahrelang bedient hast, haben an Sinn und Zweck verloren. Was auch gewisse Vorteile hat und uns aus der Dualität, in der wir gefangen sind, heraushebt.

Richtig gibt die Richtung an, enthält aber nicht die finale Wahrheit.

Unser rationaler Verstand wurde ein ganzes Leben lang darauf konditioniert, selbst in kleinsten Dingen, eine Entscheidung zwischen „falsch“ und „richtig“ zu treffen.

Für unser Leben in der Gegenwart, hier und heute, brauchen wir die Fähigkeit, den Zwischenraum zwischen den beiden Bewertungen, gut und böse, richtig und falsch, schwarz und weiß, auszuloten. Das fühlt sich zunächst sehr ungewohnt und neu an. Da entsteht eine Unsicherheit, aber das ist ganz natürlich.

Für den Verstand fühlt es sich zunächst so an, als würde er beliebig Wegweiser ins Chaos stellen, da wir den Bereich zwischen falsch und richtig, jetzt noch als chaotisch wahrnehmen. Er ist komplexer als das simple „links“ und „rechts“.

Aber genau darin steckt das Potential des Chaos, jede neue Ordnung kam aus dem Chaos. Das nennt man Evolution. Neue Ziele in Form von neuen Gedanken, Ideen und deren Umsetzung entstanden in diesem Raum.

„Richtig“ und „Falsch“ sind starre, festgelegte Muster aus der Vergangenheit, sie finden heute keinen Halt mehr. Hast Du das schon bemerkt?

Die Chance besteht darin, den Horizont der Erziehung zu erweitern und wahrzunehmen, dass da immer mehr als ein oder zwei Möglichkeiten sind.

Das entlastet jede Entscheidung, die Du triffst. Du kannst heute nach bestem Wissen und Gewissen eine Entscheidung treffen, die Richtigkeit gilt für eine gewisse Zeit. Mal länger und mal kürzer und dann wird neu geprüft. Und Du kannst Dich neu und anders entscheiden. Deine Entscheidung der neuen Situation anpassen.

Das nimmt ungeheuer viel Druck aus dem Entscheidungsprozess. Mit dem Bewusstsein, dass Du eine Entscheidung für die nächste absehbare Zeit triffst und nicht, was die nächsten 100 Jahre gültig und die einzige Richtigkeit beansprucht.

Entscheidungen zu treffen, heißt eine Entscheidungsmöglichkeit zu haben! Hättest Du die Möglichkeit nicht, hieße das, dass Du keine Wahl hast und quasi mit dem Rücken zur Wand stehst. Damit ginge es Dir viel schlechter. Ohne Wahlmöglichkeit fühlen wir uns abhängig und entmündigt. Genieße Deine Wahl!

Beziehe in Entscheidungen Deine Gefühle mit ein:

Wie fühlt es sich an, wenn ich mich für A entscheide? Und wie fühlt es sich an, wenn ich mich für B entscheide?

Unser Gefühl gibt dem Denken Farbe, auch wenn das jetzt seltsam klingt. Das Gefühl kann den spröden Gedanken Schwung geben, ihnen Lebendigkeit einhauchen. Die reine Informationsverarbeitung erlahmt uns oft, macht uns körperlich schwer und bremst die Entscheidungsfindung aus. Hier macht sich Stagnation breit, nichts ist mehr im Fluss.

Ohne den Druck, die einzig richtige Entscheidung treffen zu müssen, die 100 Jahre gültig ist, kommt Leichtigkeit in den Vorgang.

Zusammen mit Verstand und Gefühl eine Entscheidung zu treffen, öffnet den Raum und Du wirst erstaunt feststellen, dass es immer mehr als die Möglichkeiten A und B gibt. Vielleicht fällt die Entscheidung auf einem ganz anderen Bereich, den Du bisher nicht sehen konntest.

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